Offenbach

Queichtalzentrum

Mischgebiet

(2020-2023)

Auftraggeber

Queichtal Energie Offenbach GmbH & Co. KG (Hessen)

Projektgebiet

Kommunales Bestandsgebiet mit 6 Gebäuden + 2 Neubauten

Leistungen

Energieberatung für Nichtwohngebäude, BAFA-geförderte Machbarkeitsstudie Wärmenetzsysteme 4.0

Herausforderung

Kann ein gemischtes kommunales Zentrum mit 6 Bestands- und 2 Neubauten klimaneutral mit Wärme versorgt werden? Mit dieser Frage kam die EnergieSüdwest Projektentwicklung GmbH (ESW) Mitte 2020 auf schäffler sinnogy zu. Sie lud uns ein, gemeinsam mit ihr ein innovatives Versorgungskonzept für die örtliche Queichtal Energie Offenbach GmbH & Co. KG (QEO) zu erstellen, an der sie beteiligt ist.

Die Herausforderungen waren vielfältig: Die Bestandsgebäude, darunter ein Feuerwehrhaus, ein Freibad und eine Sporthalle, hatten einen hohen Wärmebedarf, der durch eine Hochtemperaturheizung gedeckt wird. Die Gebäude sollten saniert werden, auch um sie fit für den Anschluss an ein kaltes Wärmenetz zu machen. Welche Maßnahmen dafür wirtschaftlich sind, sollte jeweils ein Gebäudeenergiekonzept ermitteln.

Das Freibad

Ergänzend zu den Bestandsgebäuden sollen das neue Rathaus, sowie ein geplantes neues Gemeindehaus und eine zweite Sporthalle, an die klimaneutrale Energieversorgung angebunden werden. Und perspektivisch sollte das Netz auf ein Neubaugebiet sowie auf Bestandsgebäude im Umfeld des kommunalen Zentrums ausgedehnt werden.

Bei den vielfältigen Anforderungen war klar: Eine Wärmequelle allein reicht für diesen Gebäudepark nicht aus. Daher sollte das Potential von verschiedenen Wärmequellen untersucht werden, wie zum Beispiel PVT-Kollektoren, Schwimmbadabsorber, Vakuumröhrenkollektoren, Erdgrabenkollektoren, Grundwasserbrunnen, Abwärme und Erdwärmesonden. Dazu sollte ein Konzept entwickelt werden, wie dieser Quellenmix in ein kaltes Wärmenetz eingebunden werden kann.

Die Feuerwehr

Konzept

Das Versorgungskonzept beinhaltet:

  • Grundwasser, Erdwärmesonden, Schwimmbadabsorber, Vakuumröhrenkollektoren
  • kaltes Nahwärmenetz mit mehreren Netzabschnitten
  • gebäudeindividuelle Wärmepumpen
  • PV-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften
  • Sanierung von Bestandsgebäuden

Klimaneutralität: Die kommunalen Liegenschaften werden in ein gemeinschaftliches Versorgungskonzept integriert und mit klimaneutraler Wärme versorgt.

Plan "Ehemalige Brauerei Wormser Straße" in Mainz

Lageplan „Queichtalzentrum“ in Offenbach

Umsetzung

Die QEO beauftragte sinnogy gemeinsam mit der EWS und weiteren Partnern des Netzwerks Klimaneutrale Energiekonzepte mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie. Hierfür wurden im ersten Schritt die nutzbaren Potentiale ermittelt und eine Erkundungsbohrung für eine Erdwärmesonde sowie ein Pilotbrunnen mit Pumpversuch durchgeführt. Beide Quellen konnten genutzt werden und versprechen gute nutzbare Wärmemengen.

Ergänzend dazu wurde untersucht, wie der bereits vorhandene Schwimmbadabsorber sowie die Vakuumröhrenkollektoren sinnvoll in das System eingebunden werden können. Denn die Anlagen liefern auch in der Übergangszeit wertvolle Wärme, die in einem kalten Nahwärmenetz gut aufgenommen werden können. Auch hierfür wurde eine Lösung gefunden – lediglich die Idee, das Beckenwasser des Freibads als Wärmespeicher zu nutzen, musste aus Gründen der Sicherheit fallen gelassen werden.

Video: „Offenbach: Die erste Begehung“

Für die Wärmeversorgung des Schwimmbads und der angrenzenden Gebäude wurde dann eine Energiezentrale mit kaskadierten Wärmepumpen konzipiert. Die anderen Gebäude des Zentrums werden durch ein kaltes Wärmenetz angebunden. Das Wärmenetz kann im Projektverlauf dann auf das Neubaugebiet und auch in die bestehenden Quartiere verlängert werden und mit weiteren Wärmequellen ergänzt werden. In den Gebäuden stellen dann Wärmepumpen den Raumwärmebedarf und den Warmwasserbedarf bereit.

Ende März wurden dann die Ergebnisse dem Gemeinderat der Orts- und Verbandsgemeinde vorgestellt und beide erteilten grünes Licht. Die Umsetzung inkl. rund 40 % BAFA-Umsetzungsförderung ist ab der zweiten Hälfte 2022 geplant.

Förderung

Die Förderung der Planungs- und Investitionskosten erfolgt durch das BAFA-Förderprogramm Wärmenetzsysteme 4.0.

geplantes Fördervolumen ca.

Impressionen

Neugierig auf mehr?

Dann schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an – wir helfen Ihnen gerne weiter.

0761 / 20 55 41 70