Die Gemeinde Schlier setzt bei der Konzeption ihres Neubaugebiets „Am Bergle“ auf eine klimaneutrale Energieversorgung. Knapp zwei Jahre nach der Erschließung wird nun das erste Gebäude an die klimaneutrale Wärmeversorgung angeschlossen. Wir haben uns vor Ort die Projektfortschritte angeschaut und unternehmen einen spektakulären Drohnenflug über das Areal.
Rückblick: Schlier setzt ein Zeichen für klimaneutrales Wohnen
„Echte Klimaneutralität“ – das war das erklärte Ziel der Schlierer Bürgermeisterin Katja Liebmann für das Neubaugebiet „Am Bergle“. Auf dem 3,2 Hektar großen Baugebiet im Ortsteil Unterankenreute werden 37 Neubauten mit insgesamt 86 Wohneinheiten entstehen. Die Gemeinde beauftragte im Jahr 2019 schäffler sinnogy und das Partnernetzwerk Klimaneutrale Energiekonzepte, um eine Lösung zu finden, mit der das Neubaugebiet komplett klimaneutral mit Strom, Wärme und Mobilität versorgt werden kann. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie: ein kaltes Nahwärmenetz, das die nötige Wärme aus dem Erdreich gewinnt, sowie Solarstromanlagen auf den Dächern der Gebäude, die den erforderlichen Strom für die Wärmepumpen und die Haushalte liefern.
Gegenwart: Treffen der Bauherren und großer Meilenstein
Ende September 2021 trafen sich die Verantwortlichen des Bauprojekts (Bürgermeisterin Katja Liebmann, die Geschäftsführer des Energieversorgers iQ GmbH und Dr. Harald Schäffler, Geschäftsführer von schäffler sinnogy) mit den Bauherren des Neubaugebiets zum gemeinsamen Kennenlerngespräch im Quartier.
Bei der Veranstaltung wurde ein großer Meilenstein verkündet: Im Oktober 2021 wird das erste Gebäude an die Wärmeversorgung angeschlossen. Das von schäffler sinnogy erarbeitete Energiekonzept nimmt somit immer mehr Gestalt an. Bei der Vergabe der Bauplätze hat die Gemeinde vor allem jungen Familien den Vortritt gelassen. Anwesend waren daher zahlreiche Familien mit Kindern, die den Anlass nutzten, um ihre zukünftigen Nachbarn kennenzulernen und sich über die vielfältigen Erfahrungen als Bauherren auszutauschen und offene Fragen zu klären.
Von Links: Achim Lotter, iQ GmbH, Bürgermeisterin Katja Liebmann
und Bernd Rothenberger Gemeinde Schlier,
Thoms Booch, iQ GmbH, Dr. Harald Schäffler, schäffler sinnogy
Drohnenaufnahmen dokumentieren den Baufortschritt
Bei einem gemeinsamen Rundgang durch das Quartier waren dabei bereits zahlreiche Rohbauten zu erkennen, an denen fleißig gearbeitet wird. Einen besonders anschaulichen Überblick über das Areal ermöglicht uns Marcus W. Köberle von der iQ GmbH, der das Bauprojekt vor Ort betreut. Er fertigte bei einem seiner Besuche eindrucksvolle Drohnenaufnahmen an, die er uns in einem Video exklusiv zur Verfügung stellt.
Kaltes Nahwärmenetz mit Zukunft
Doch nicht nur von außen ist der Baufortschritt klar erkennbar. Auch ein Blick in die Gebäude verrät, dass die Heizungen der Gebäude bereits Gestalt annehmen. Für eine effiziente und klimafreundliche Energieversorgung der Gebäude wird in Zukunft ein kaltes Nahwärmenetz sorgen, das die nötige Wärme aus dem Erdreich über Erdwärmesonden gewinnt. Diese sind ca. 80 m tief und holen ganzjährig Wärme aus dem Erdreich mit einer Temperatur von ca. 2 bis 12 °C. Daher spricht man hier auch von „Kalter Wärme“.
Ein Nahwärmenetz, das in den Straßen verlegt wird, sammelt dann diese kalte Wärme von den Erdwärmesonden ein und verteilt sie an die Gebäude. In den Gebäuden wiederum erzeugen Wärmepumpen aus der kalten Nahwärme Heizwärme und Warmwasserwärme für die Bewohner*innen des Hauses. Im Oktober wird nun die erste Wärmepumpe in Betrieb gehen.
Die erste Heizung des Quartiers geht im Oktober in Betrieb,
im Bild die zugehörige Frischwasserstation.
Klimagerechtigkeit für alle
Die Begehung des Baugebiets macht deutlich: viele junge Familien können sich hier den Traum eines Eigenheims erfüllen und gleichzeitig den Grundstein für eine klimaneutrale Zukunft legen. Durch das BAFA-Programm Wärmenetze 4.0 konnte die Gemeinde Schlier dieses zukunftsfähige Projekt mit attraktiven Fördermitteln in die Tat umsetzen.
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