Webseminar

„Auf dem Holzweg?“

Vor- und Nachteile von biogenen Energieträgern sowie die Förderfähigkeit im BEG und im BEW

Der Einsatz von biogenen Energieträgern ist vielfach der einfachste Weg zur Klimaneutralität, vor allem im Bestand: Statt Erdgas oder Öl werden Pellets, Hackschnitzel oder Biogas im Kessel verbrannt, der Rest des Wärmesystems kann ohne aufwendige Umbauten weiter genutzt werden. Aktuell werden aber Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und die Marktentwicklung von biogenen Energieträgern sehr kritisch diskutiert. Auch die Förderung wird in wichtigen Punkten eingeschränkt. Deshalb erläutern wir in unserem neuen Live-Webseminar anhand von Anwendungs­beispielen, welche biogenen Energieträger eingesetzt werden können, welche Anforderungen der Förderprogramme BEG und BEW erfüllt werden müssen und mit welchen Vor- und Nachteilen der Einsatz verbunden ist.

Hintergrund

 

Einfach und praktisch – die Umstellung auf biogene Energieträger

Viele Kommunen, Bauträger und Wärmeversorger nutzen aktuell biogene Energieträger, um Wärmenetze in Richtung Klimaneutralität umzustellen. Dabei werden einfach z.B. Öl-Kessel gegen Biomassekessel ausgetauscht. Bei Gaskesseln ist die Umstellung sogar noch einfacher. Hier wird einfach bilanziell Biogas bzw. Biomethan statt Erdgas aus dem Gasnetz bezogen. Der Rest des Wärmenetzes kann unverändert weiter genutzt werden.

Risiko Marktabhängigkeit

Die praktischen Vorteile der Umstellung sind allerdings mit verschiedenen Nachteilen und Risiken verbunden. So wird die Abhängigkeit vom Erdgasmarkt – gerade durch den Ukraine-Krieg besonders deutlich geworden – durch eine nicht minder große Abhängigkeit von einem Biomassemarkt eingetauscht. Die Preisentwicklung der letzten Monate war hier ähnlich turbulent wie auf dem Erdgasmarkt und wie die weitere Entwicklung sein wird, lässt sich aktuell kaum prognostizieren.

Marktexperten gehen davon aus, dass Biomasse künftig ein besonders wertvoller Energieträger für die Dekarbonisierung der Industrie sein wird, weil er – als einer von wenigen treibhausgasneutralen Brennstoffen – für industrielle Hochtemperaturan­wendungen geeignet ist. Dementsprechend könnte die Industrie deutlich höhere Marktpreise verkraften als die Wärmewirtschaft – mit entsprechenden Folgen für den Gebäudebereich.

Kritik an Klimaneutralität und Nachhaltigkeit

Ein weiterer aktueller Diskussionspunkt ist die Klimaneutralität und Nachhaltigkeit der Biomassenutzung. So deckt eine aktuelle Recherche von rund 140 internationalen Journalistinnen und Journalisten aus 27 Ländern die Machenschaften über die Abholzung geschützter und bedrohter Wälder auf (https://www.icij.org/investigations/deforestation-inc/; https://www.spiegel.de/thema/deforestationinc/; https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/north-carolina-pellets-wald-klimawandel-deforestation-icij-holzmafia-e131130/). Auch die Umwelt- und Klimafreundlichkeit der Holzverbrennung wird von Experten in Frage gestellt (https://www.zeit.de/news/2022-09/26/mehr-holz-wird-verheizt-das-schadet-gesundheit-und-umwelt).

Restriktive Förderung

Dementsprechend stimmte das Europaparlament Ende 2022 dafür, die Menge an Holz, die für die Energieerzeugung genutzt werden darf, künftig zu verringern und finanzielle Fördermittel vom Staat einzuschränken. Auch die Förderprogramme Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) und Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) fördern die Nutzung von biogenen Energieträgern z.T. deutlich restriktiver im Vergleich zu verbrennungsfreien Wärmequellen wie z.B. Umweltwärme, Erdwärme, Wasser- oder auch Abwärme.

Das Webseminar

Vor- und Nachteile von biogenen Energieträgern sowie die Förderfähigkeit im BEG und im BEW

In unserem neuen Webseminar wollen wir daher die möglichen Vor- und Nachteile der Nutzung von biogenen Energieträgern gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren. Hierfür stellen wir zunächst eine Auswahl von biogenen Energieträgern vor und erläutern, unter welchen Anforderungen die Nutzung im BEG und BEW gefördert werden. Anschließend diskutieren wir die Vor- und Nachteile sowie die Risiken einzelner Energieträger. Am Ende gibt es wie immer viel Raum für persönliche Fragen und einen offenen Erfahrungsaustausch.

Das Webseminar richtet sich an Kommunen, Energieversorger, Stadtwerke und Bauträger gleichermaßen.

Die Inhalte des Webseminars

  • Der Einsatz biogener Energieträger als Ersatz für fossile Brennstoffe
  • Anforderungen und Förderkonditionen der BEG und der BEW
  • Marktrisiken, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität

Anmeldung

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NEues Schwerpunktthema 2023

Klimaneutrale Wärmequellen und -energieträger

Das Webseminar ist das erste in unserer neuen Schwerpunktreihe zum Thema „Klimaneutrale Wärmequelle und -energieträger“. Weitere für die Zukunft geplante Themen sind:

  • Abwärme in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Abwärme und
  • verbrennungsfreie Wärmequellen in Zusammenarbeit mit der Fa. Mefa.

Die Termine der Webseminare werden in Kürze angekündigt.

Gastgeber & Experten

Die Referenten

Dr. Harald Schäffler 

Dr. Harald Schäffler ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Innovations- und Ingenieurbüros sinnogy in Freiburg. Seit knapp 30 Jahren ist er im Innovationsbereich der Energiewirtschaft tätig und hat sich mit der sinnogy GmbH auf die Entwicklung von klimaneutralen Quartieren und die Transformation von Wärmenetzen spezialisiert. Mit über 150 Projekten zählt Dr. Harald Schäffler heute zu einem der führenden Experten im Bereich klimaneutrale Quartiersversorgung.

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